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Klüh Stiftung ehrt Wissenschaftlerin für Forschung zur Tuberösen Sklerose

Der mit 25.000 Euro dotierte Preis der Klüh Stiftung zur Förderung der Innovation in Wissenschaft und Forschung geht in diesem Jahr an die Wissenschaftlerin Prof. Dr. Kathrin Thedieck für ihre Forschung zu der seltenen Erkrankung Tuberöse Sklerose. Die Leiterin der Abteilung „Stoffwechsel, Seneszenz und Autophagie“ am neu gegründeten Research Center One Health der Universitätsallianz Ruhr untersucht mit ihrem Team Signalnetzwerke, die den Stoffwechsel und das Wachstum von Tumorzellen kontrollieren. Ziel ist die Entwicklung neuer therapeutischer Ansatzpunkte.

Der seit 1987 ausgelobte Preis wurde im historischen Rathaus der Stadt Düsseldorf in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller verliehen. Die Laudatio hielt Prof. Roland Koch, ehem. Hessischer Ministerpräsident, der gemeinsam mit Anke Koch die Schirmherrschaft über den Tuberöse Sklerose Deutschland e. V. innehat und im Stiftungsvorstand der Deutschen Tuberöse-Sklerose-Stiftung ist.

Die Biochemikerin und Zellbiologin Prof. Dr. Kathrin Thedieck und ihr Team forschen seit über 15 Jahren zum Tumorstoffwechsel und dessen Regulation durch das Signalprotein mTOR, welches sowohl bei Krebserkrankungen als auch in der Tuberösen Sklerose eine wichtige Rolle spielt. Die Tuberöse Sklerose ist eine angeborene Erkrankung, die eines von 6.000 Neugeborenen trifft. Tumore in allen Organsystemen inklusive des Gehirns und der Nieren und neuropsychiatrische Symptomatiken prägen das Leben der Betroffenen und ihrer Familien. Derzeitige Therapien richten sich direkt auf mTOR, mit guten Behandlungserfolgen aber auch unerwünschten Nebenwirkungen, die der zentralen Funktion von mTOR im Stoffwechsel der Zelle geschuldet sind. Ein besseres Verständnis des Stoffwechsels selbst und seiner Veränderung im erkrankten Gewebe eröffnet neue Möglichkeiten, die vorhandenen Medikamente gezielter einzusetzen und innovative Therapiekonzepte, die sich auf den Stoffwechsel richten, zu entwickeln. 

Laudator Prof. Roland Koch: „Ich freue mich, mit dem Preis der Klüh Stiftung eine Wissenschaftlerin auszuzeichnen, deren bahnbrechende Forschung einen direkten Beitrag zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Tuberöser Sklerose leistet.“

Internationale Spitzenforschung zu drängenden Zukunftsfragen – daran arbeitet die Universitätsallianz Ruhr seit 2021 in vier Research Centern und einem College. Die Initiative der Ruhr-Konferenz unterstreicht die starke Entwicklung der Wissensmetropole Ruhr. Hier entstehen attraktive Karrierechancen für herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das neu gegründete Research Center One Health Ruhr – from Molecules to Systems der Universitäten Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum untersucht die grundlegenden Mechanismen von Gesundheit und Krankheit ausgehend von der Molekülebene bis hin zu übergeordneten Systemen. Dabei wird das Ökosystem als Kontext betrachtet, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Umweltgesundheit, Tiergesundheit und menschlicher Gesundheit im Sinne des „One Health“-Konzepts zu verstehen. Die Abteilung „Stoffwechsel, Seneszenz und Autophagie“ an der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen befasst sich unter der Leitung von Prof. Dr. Thedieck mit dem Einfluss von Stoffwechselstörungen auf molekulare Netzwerke, die Tumorentstehung und Therapieansprechen regulieren.

Die Preisträgerin hat an der Universität Münster und der École supérieure de Biotechnologie Strasbourg studiert und am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt bei mTOR-Entdecker Michael N. Hall an der Universität Basel wurde sie 2008 Gruppenleiterin an der Universität Freiburg und nahm 2013 einen Ruf als Associate Professor an die Universität Groningen an. Von 2019 bis 2024 hatte Prof. Dr. Thedieck die Professur und Institutsleitung für Biochemie an der Universität Innsbruck inne. Ihre Forschung wurde durch eine Reihe von Preisen und hochrangigen Förderungen ausgezeichnet. Derzeit forscht sie mit einem ERC Advanced Grant, der höchsten europäischen Auszeichnung für Spitzenforschung. Zahlreiche Rufe hochkarätiger Forschungsinstitutionen, wie der Berliner Charité und des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, unterstreichen den internationalen Rang ihrer Arbeit.

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