Denkt man an unsere Umwelt und den CO2-Fußabdruck, kommen einem zuerst Industrie, Flugverkehr und Schifffahrt als Hauptverursacher in den Sinn. Der Klimawandel und der Temperaturanstieg werden aber auch vom Gesundheitssektor beeinflusst.
Wussten Sie zum Beispiel, dass ein Bett in einem deutschen Krankenhaus 300 bis 600 Liter Wasser pro Tag verbraucht? Dass ein Krankenhaus jährlich so viel Energie wie eine Kleinstadt benötigt? Oder dass rund 17 Prozent der von Krankenhäusern verursachten Treibhausgasemissionen auf die Verpflegung von Patient:innen und Mitarbeitenden mit Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln entfallen?
Kein Wunder also, dass die Weltgesundheitsorganisation großes Potenzial für Einsparungen im Gesundheitssektor sieht, die direkten Einfluss auf das Klima nehmen könnten. Ein Lösungsansatz für die Universitätsmedizin Essen ist das Projekt Green Hospital des Universitätsklinikums. Hierbei soll durch unterschiedliche Maßnahmen der Einfluss der Krankenhäuser auf die Umwelt reduziert werden soll – etwa durch eine effiziente Wassernutzung oder eine erhöhte Energieeffizienz.
Essen macht grün
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen. Mit etwa 1.700 Betten ist es das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets. Die Vorstände haben das Kompendium „Green Hospital“ herausgegeben, das sich erstmals umfassend dem Themenfeld Medizin und Nachhaltigkeit widmet.
Das Buch beschreibt nicht nur die Herausforderungen, sondern liefert auch konkrete Lösungsvorschläge, um die Medizin von morgen gleichermaßen menschlich, leistungsfähig und ökologisch zu machen.
Zurzeit laufen in verschiedenen Projekten Ausarbeitungen, um Zertifikate zu erwerben – beispielsweise wird gerade eine Zertifizierung zum Thema Waste angestrebt. Seit dem Jahr 2000 ist das Universitätsklinikum Essen unser Kunde, und als Caterer unterstützen wir die Green-Hospital-Vorhaben natürlich, wo es nur geht.
Gemeinsame Sache
So hat das Universitätsklinikum Essen unter anderem auch die Green-Hospital-Food-Initiative gegründet. Die Mitglieder der Initiative bilden ein multidisziplinäres Team bestehend aus Klüh Catering-Mitarbeitenden, Mitarbeitenden der Pflege und der Wissenschaft.
Das Ziel: die Ernährung aller Mitarbeitenden und der Patient*innen nachhaltiger, gesünder und gleichzeitig besonders lecker zu gestalten. Künftig sollen der Energiehaushalt, der Wasserverbrauch und das Abfallmanagement umweltfreundlicher gestaltet werden und vermehrt Gerichte nach den Empfehlungen der Planetary Health Diet auf dem Speiseplan stehen – also weniger Fleisch, dafür mehr pflanzliche Kost. Zur Info: 2019 veröffentlichte die EAT-LancetKommission den „Planetary Health Diet“, einen Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen könnte. Durch eine Ernährung im Sinne dieser Planetary Health Diet und der gleichzeitigen Reduktion von Lebensmittelverschwendung könnte die wachsende Weltbevölkerung gesundheitsförderlich und innerhalb der planetaren Grenzen ernährt werden.
Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre sollen die Menüpläne im Universitätsklinikum Essen deutlich pflanzenbasierter werden. Gleichzeitig hat sich das Team zum Ziel gesetzt, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Juliane Dreier ist Regionalleiterin bei Klüh Catering und von Anfang an in das Projekt Green Hospital involviert.
Keine Verschwendung
Zurzeit läuft ein Projekt im Universitätsklinikum Essen, dass die Lebensmittelabfälle um 30 Prozent reduzieren soll. Als Grundlage dient eine umfangreiche Erhebung in der Patienten- und Mitarbeiterversorgung, die zurzeit ausgewertet wird. Die Ergebnisse dienen als Basis, um beispielsweise neue, pflanzenbasierte Rezepturen zur entwickeln, die sich für die Zubereitungsmethoden Cook & Serve, Cook & Chill sowie Cook & Freeze eignen. In einem weiteren Schritt soll das Menüangebot für die Mitarbeitenden und die Patient*innen um ein bis zwei Gerichte reduziert werden. Die so eingesparten Ressourcen könnten dann für regionale und pflanzenbasierte Bio-Menüs genutzt werden. Das sind doch gute Aussichten, oder? Unsere Umwelt wird es uns danken! Und vielleicht findet der Green-Hospital-Ansatz ja noch viele andere Interessierte …
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